Aus dem Englischen von Peter Torberg. Zürich, Unionsverlag 2007, 317 Seiten, € 10,20
Wie ein Maler, der seinen Pinsel schwingt, so farbenfroh zeichnet der südafrikanische Autor Zakes Mda die Geschichte des kleinen Städtchens Excelsior während und nach der Apartheid. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen Niki und ihre beiden Kinder Viliki und Popi. Popi ist „farbig“: Ihre Haut ist heller als die der anderen, ihre Augen sind blau und ihre Haare sind goldbraun. Das kommt davon, dass sie eine der „Neunzehn“ von Excelsior ist. So viele Kinder wurden nach einem Skandal, der einen wahren Hintergrund hat, geboren.
Trotz der strengen Rassentrennung gab es früher in der Kleinstadt heimliche Treffen in der Scheune, wo der Metzger, der Bürgermeister und der Anwalt sich der Lust am Verbotenen hingaben. Obgleich sie strenge Anhänger der Apartheid sind, unterhalten sie sexuelle Beziehungen mit schwarzen Frauen. Als plötzlich vermehrt hellhäutige Kinder geboren werden, dringt der Skandal an die Öffentlichkeit. So bleibt in Excelsior kein Stein mehr auf dem anderen und die starre Konstruktion der Apartheid gerät langsam ins Wanken.
Humor, Lebendigkeit und viele bunte Farben zeichnen diesen Roman aus, der die LeserInnen fesselnd in seinen Bann reißt und an Nikis, Vilikis und Popis Leben teilhaben lässt. Zakes Mda deckt auf hintergründige Weise und mit einem Augenzwinkern die Doppelbödigkeit der gesellschaftlichen Moral auf. Gleichzeitig webt er auch Themen wie Generationskonflikte, politisches Engagement und Menschenwürde in die Erzählung ein. Neben dieser Themenvielfalt begeistern auch die einzigartigen Charaktere. Etwa Pater Frans Claerhout, Trinity genannt, der braune Madonnen malt, Aktzeichnungen anfertigt und von flämischen Expressionisten begeistert ist. Oder Viliki, der nach seinem politischen Engagement als Wandermusiker umherzieht. Skurril, belustigend, berührend oder einfach nur lesenswert, alle diese Eigenschaften sind diesem Buch zuzuschreiben – ein spannendes und unterhaltsames Lesevergnügen, das mitunter auch zum Nachdenken anregt.